FertiLab GmbH
Die FertiLab GmbH (Kryobank Karlsruhe) wurde im Jahr 2001 gegründet und bietet die folgenden Leistungen an:
Kryokonservierung und Lagerung von Vorkernstadien
Sie haben Fragen zum Lagerbestand, Kündigung, Vertragsverlängerung o.ä.?
Sie erreichen uns unter 0721-82467098, Mo-Fr. 07:00 – 13:30 Uhr
Kryokonservierung und Lagerung von männlichem Keimmaterial (Ejakulat, Hoden- und Nebenhodenbiopsat)
Sie haben Fragen zum Lagerbestand, Kündigung, Vertragsverlängerung o.ä.?
Sie erreichen uns unter 0721-82467098, Mo-Fr. 07:00 – 13:30 Uhr
Fertilitätsprotektion bei männlichen Patienten
Bei Ihnen steht aufgrund einer Tumordiagnose oder einer Hormontherapie eine medizinische Behandlung mit keimzellschädigender Therapie an.
Als Versicherter in einer Gesetzlichen Krankenkasse haben Sie Anspruch auf Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse für die Kryokonservierung von Samenzellen oder Keimzellgewebe und der zugehörigen medizinischen Maßnahmen vor medizinisch notwendiger keimzellschädigender Therapie („Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses“ veröffentlicht am 19.02.2021, Banz AT 19.02.2021 B7)
Sollten Sie diese Leistung bei uns bzw. unserem hiesigen Kooperationspartner, dem Kinderwunschzentrum Karlsruhe MVZ GmbH (KiWuZ), in Anspruch nehmen wollen, trifft obiges nicht mehr vollständig zu.
Als medizinisch zugehörige Maßnahme ist das notwendige Spermiogramm Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen. Da Frauenärzte keine bei Männern zu erbringende Leistung beauftragen dürfen, ist die zwingend notwendige serologische Untersuchung (Hepatitis B und C, HIV, Lues; Spendereignung nach TPG) keine Leistung der Gesetzlichen Krankenkasse (Urteil des Sozialgerichts München Az.: S 38 KA 108/21 vom 05.07.2023). Folglich wird die serologische Diagnostik bei Ihnen als Selbstzahlerleistung nach GOÄ abgerechnet.
Des Weiteren können die Kryobank Karlsruhe (FertiLab GmbH) sowie die Cryobank Krefeld (Air Liquide Medical GmbH) als private Unternehmen weder die Kryokonservierung an sich noch die Lagerung mit der Gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen, ergo werden Ihnen auch diese Leistungen nicht erstattungsfähig in Rechnung gestellt.
Sollten Sie die Leistung der Fertilitätsprotektion (auch aus anderen als medizinisch indizierten Gründen) in Anspruch nehmen wollen, rufen Sie uns bitte an unter 0721-82467098, Mo-Fr. 07:00 – 13:30 Uhr
Social Freezing
Wir bieten Ihnen an, sich Eizellen entnehmen zu lassen und diese einzufrieren, damit Sie diese zu einem für Sie geeigneten Zeitpunkt in einem Kinderwunschzentrum Ihrer Wahl zur Herbeiführung einer Schwangerschaft auftauen und befruchten lassen können.
In den öffentlichen Medien wird dargestellt, dass Sie mit diesem Verfahren Ihr Leben unbeschwert leben und Nachkommen „auf Abruf“ haben können.
Wir möchten diese Darstellung hier geraderücken und Sie umfassend über den realistischen zeitlichen und finanziellen Aufwand sowie die realistischen (geringen) Chancen auf ein Kind informieren.
Geschichte:
Das Verfahren der Wahl zum Einfrieren (Kryokonservieren) unbefruchteter Eizellen ist die „Vitrifikation“ (ultraschnelles Einfrieren). Das erste Kind nach Anwendung dieses Verfahrens wurde 1999 geboren, es dauerte aber bis zum Jahr 2012 bis das Verfahren durch die ASRM (American Society for Reproductive Medicine) als etabliertes, nicht mehr experimentelles Verfahren anerkannt wurde.
Das Verfahren wird in Deutschland seit ca. 2012, im Kinderwunschzentrum Karlsruhe seit 2016 angewandt.
Nach Angaben des DIR (Deutsches IVF-Register) wurde das Verfahren in Deutschland in den vergangenen Jahren in folgender Häufigkeit durchgeführt:
2018: 969 Zyklen (bei ca. 106.000 ART (assisted reproductive technology) -Zyklen)
2019: 1200 Zyklen (bei ca. 110.000 ART-Zyklen)
2020: 1606 Zyklen (bei ca. 115.000 ART-Zyklen)
2021: 2210 Zyklen (bei ca. 128.000 ART-Zyklen)
2022: 2340 Zyklen (bei ca. 128.000 ART-Zyklen)
(ART-Zyklen beinhalten nicht VZO (Verkehr zum Optimum) und IUI (Intrauterine Insemination)).
Verfahrensablauf:
Nach medizinischen Voruntersuchungen wie
- Blutuntersuchung (Hormonstatus etc.)
- gynäkologischer Untersuchung
- Spendereignung nach Transplantationsgesetz (negativ für Hepatitis B, C; HIV; Lues), etc.
durchlaufen Sie das komplette Procedere einer künstlichen Befruchtung bis einschließlich der Eizellentnahme :
- Herunterfahren der körpereigenen Hormonausstattung
- anschließend Stimulationsbehandlung zur gleichzeitigen Heranreifung der Eibläschen (Follikel) mit zugehörigen Hormon- und Ultraschalluntersuchungen
- Eisprungauslösung
- Follikelpunktion (Eizellentnahme) unter leichter Narkose.
Die entnommenen Eizellen werden im Labor aus dem Follikelpunktat isoliert und nach Entfernung der sie umgebenden Cumuluszellen eingefroren (vitrifiziert). Pro Follikelpunktion werden zwischen 0 und bis zu 30 Eizellen gewonnen.
Wie viele Eizellen werden für ein Kind benötigt?
Dies ist abhängig von mehreren Faktoren:
- Performance des kryokonservierenden Labors
- Performance des auftauenden/die unterstützte Reproduktion durchführenden Labors
- Alter der Frau bei Eizellspende (Faustregel: pro Kind mindestens so viele Eizellen einfrieren, wie das Alter der Frau in Jahren. Je älter die Frau bei Eizellentnahme, desto weniger Eizellen werden gewonnen und desto schlechter ist die Eizellqualität (Überlebensrate beim Einfrieren/Auftauen und Befruchtungsrate).)
Außerdem spielt das Alter der Frau beim Re-Transfer eine Rolle (z.B. Schwangerschaftskomplikationen bei älteren Frauen).
Beispielrechnung:
Pro Behandlungszyklus: 10- 15, besser 20 eingefrorene Eizellen
(70% freeze/thaw-Überlebensrate, 60% Fertilisierungsrate, 5% Geburtenrate (20 befruchtete Eizellen = 4 Blastozysten = 1 Kind)
50 Eizellen: 35 Eizellen nach freeze/thaw
21 Eizellen befruchtet
1 Kind
Für ein Kind sollte man mit drei Behandlungszyklen rechnen.
Da es sich um ein relativ junges Verfahren handelt, ist noch keine Erfolgsstatistik (nach Auftauen und Re-Transfer der befruchteten Eizellen/Embryonen) verfügbar.
Kosten pro Behandlungszyklus (≥ 3 pro Kind):
Pro Stimulation/Entnahme:
abhängig von Menge der benötigten Stimulationsmedikamente. ca. € 3500,- bis € 5000,-
Kryokonservierung: ca. € 1000,-
Lagerung aller Eizellen: ca. € 400,- pro Jahr
Kosten für die Chance auf ein Kind: ca. € 15.000-25.000,-
Das gesamte Verfahren des „social freezing“ ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, sondern Selbstzahlerleistung!
(Ebenso wie sämtliche Verfahren nach dem Auftauen: (serol. Testung des Mannes, Spermiogramm + Aufarbeitung, ICSI (ICSI ist zwingend notwendig, da die Eizellen zur Vitrifikation mittels Hyaluronidasebehandlung von den umgebenden Cumuluszellen befreit werden mussten), Kultur+Retransfer)
Behandlung mit Spendersamen
Wir bieten allen Frauen und Paaren die Lagerung von Spendersamen an, damit sie in dem eng mit uns zusammenarbeitenden Kinderwunschzentrum Karlsruhe MVZ GmbH (KiWuZ) die Behandlung ihres unerfüllten Kinderwunsches durchführen lassen können.
Für wen?
- Single-Frauen (Single-Moms, Solo-Mütter)
- Lesbische Paare
- Hetero-Paare mit unfruchtbarem Mann
Wie ist der Ablauf?
- Kontaktaufnahme KiWuZ, Erstgespräch, medizinische Abklärung, Information über rechtliche Situation und notwendige Dokumente
- Spenderauswahl, ggf. genetisches matching
- Bestellung Spendersamen
- medizinische Behandlung mit Spendersamen
Woher Spendersamen? Wo kann bestellt werden?
- Bisher bestehen Kooperationsverträge mit folgenden Banken:
- European Sperm Bank (www.europeanspermbank.com/de-de)
- Cryos (www.cryosinternational.com)
- Born (www.borndonorbank.de)
- Sperm Bank Germany (www.spermbank-germany.com)
- Erlanger Samenbank (www.erlanger-samenbank.de)
- Cryostore (www.cryostore.de)
- Cryobank München (www.cryobank-muenchen.de)
- Berliner Samenbank (www.berliner-samenbank.de)
- 7735 Kryobank (www.77-35.de)
- Sollten Sie Samen von einer anderen Bank wünschen, die hier nicht aufgeführt ist, teilen Sie uns Ihren Wunsch bitte mit. Wir werden unverzüglich alles in die Wege leiten.
Welche Samenqualität wird benötigt?
- Abhängig von Art der Behandlung, lassen Sie sich von Ihrer Samenbank beraten
Welche Behandlungsarten gibt es?
- Intrauterine Insemination (=IUI, Schwangerschaftswahrscheinlichkeit 10-15% pro Versuch)
- In vitro Fertilisation (=IVF, 30% Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Transfer)
- Intracytoplasmatische Spermieninjektion (=ICSI, 30% Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Transfer)
Was ist der Unterschied zwischen Insemination und IVF/ICSI, welche Samenqualität / wie viele Halme benötige ich für welche Behandlung?
- Insemination im stimulierten oder unstimulierten Zyklus, min. 1 Halm MOT10 oder höher
- IVF (In vitro Fertilisation: 30% SS-Wahrsch. pro Transfer) ≥1 Halm MOT10
- ICSI (intracytoplasmatische Spermieninjektion, 30% SS-Wahrsch. pro Transfer), 1 Halm MOT2 oder MOT5
Bei IVF und ICSI können bis zu 3 Embryonen transferiert werden. Überzählige befruchtete Eizellen (Pronucleus-Stadien) können in ≥1 Portion für weitere Transfers eingefroren werden.
Wie erfolgt der Transport der Spendersamen?
- Der Transport erfolgt durch Spezialfirmen (Kuriere), dadurch ist eine durchgehende Kühlkette gesichert, die Zustellung erfolgt meist über Nacht (innerhalb von 24h).
Wie wird Spendersamen gelagert?
- Die von Ihnen bestellten Kryohalme werden durch uns bei -196°C in flüssigem Stickstoff gelagert.
- Die Lagerdauer beträgt bis zu einem halben Jahr nach Datum Einlagerung mit Verlängerungsmöglichkeit.
- Die Lagerung wird lückenlos durch hochqualifiziertes Personal überwacht.
- Die FertiLab GmbH hat die Freigabe nach §20c AMG zur Lagerung. Die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben wird regelmäßig durch das Regierungspräsidium Karlsruhe als Aufsichtsbehörde überwacht.
Welche Kosten entstehen?
- Die Kosten für die medizinische Behandlung durch das KiWuZ sind abhängig von der individuellen Situation und der ausgewählten Behandlungsart und werden mit den Ärzten des KiWuz besprochen.
- Spendersamen: Die Kosten pro Kryohalm und den Transport unterscheiden sich je nach gewählter Samenbank und der gewählten Ejakulatqualität und sind bei der jeweiligen Samenbank zu erfragen.
Unsere Lagerkosten teilen wir Ihnen auf Anfrage gerne mit.
Wann werden wie viele Kryohalme aufgetaut?
- Die Kryohalme werden in enger Absprache mit den Ärzten des Kinderwunschzentrums rechtzeitig am Tag der vorgesehenen Verwendung aufgetaut, das Material entsprechend präpariert und zum therapeutischen Einsatz an das KiWuZ übergeben.